frau mit locken am lächeln

Gelbe Zähne und Bleaching – Mythen und Fakten erklärt

Die Macht des Lächelns

Die Kraft des Lächelns hat bereits der vermutlich größte „Networker“ aller Zeiten, Dale Carnegie, in mehreren seiner Werke bewiesen. Sein prominentestes Werk, „Wie man Freunde gewinnt. Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden“, welches fast ein ganzes Jahrhundert nach dessen  Erscheinung immer noch zu den weltweiten Bestsellern zählt, vertritt die Meinung, dass ein Lächeln einer der wichtigsten Schüssel zu sozialem Erfolg ist.

Die bemerkenswerte Geschichte von Dale Carnegie und seinem sozialen Aufstieg füllt seine Thesen zweifellos mit Glaubwürdigkeit. Es gibt außerdem zahlreiche wissenschaftliche Befunde, welche teilweise überraschend positive Effekte eines Lächelns belegen. Eine mächtige Waffe, welche aus diesen Gründen gut gepflegt werden sollte.

Denn wenn das Lächeln nicht gepflegt wird, kann es schnell zu einem unschönen Phänomen kommen: gelbe Zähne. Gelbe Zähne stellen für viele Menschen ein erhebliches Problem dar, da das schönste, bezauberndste Lächeln getrübt wird, wenn die Schneidezähne statt strahlend weiß eher gelblich sind. Das Lächeln ist bekanntlich die Tür zur Seele eines Menschen und ist ein mächtiges soziales Tool, um einerseits sympathisch auf Menschen zu wirken und andererseits positive Gefühle bewusst auszudrücken.

Wie es zu gelben Zähnen kommt

Externe Gründe fallen auf

Es gibt verschiedene Gründe für gelbe Zähne: zum Beispiel Ablagerungen von Lebensmittelresten, Kaffee, schwarzem Tee oder Rotwein. Zahnverfärbungen können außerdem durch Medikamente, Beerenfrüchte, Gewürze und sogar Mundspüllösungen verursacht werden.

Oft unterschätzt aber dennoch ernstzunehmend: zahlreiche Mundspülungen, welche antibakterielles Chlorhexidin oder Jod beinhalten, können Zähne verfärben. Diese Ursachen sind extrinsischer Natur – das heißt, dass sie durch körperfremde Substanzen begünstigt oder erzeugt werden. Ein dauerhafter Konsum der vorher genannten Genussmittel kann mit der Zeit eine Verfärbung der Zähne hervorrufen und oft reicht die alleinige Zahnreinigung nicht mehr aus, um die Verfärbungen zu entfernen.

Interne Gründe sind natürlich

Manchmal können Ursachen aber auch natürlichen Ursprungs – also intrinsischer Natur – sein. Wichtige Faktoren wie die Zusammensetzung der Zähne, das Zahngewebe und die Dicke des Zahngewebes spielen bei Zahnverfärbungen oft eine Rolle. Das Farbspektrum der Zähne ändert sich auch im Laufe der Zeit. Je älter ein Mensch wird, desto „dunkler“ werden die Zähne.

Veränderung des natürlichen Lebenszyklus eines Zahnes, angefangen im frühen Kindesalter bis zum späten Erwachsenenalter, können auch die Zahnfarbe verändern. Zähne haben – ebenso wie Menschen – einen Alterungsprozess. Kleinere Risse im Zahnschmelz, tote Zähne, Unfälle und Schmelzmissbildungen können im Laufe eines Menschenlebens zu stellenweisen Verfärbungen der Zähne führen. 

Falls die Zahnstruktur beschädigt wurde, kann es ebenfalls zu unschönen Zahnverfärbungen kommen. Die beste Vorsorge gegen Zahnverfärbungen ist und bleibt eine sorgfältige Zahnhygiene, damit sich Bakterien und Plaque nicht ausbreiten können. Je nach Typ und Alter des Zahns kann man sogar verschiedene Zahnpasten ausprobieren und deren Schmirgel-Gehalt für sich persönlich testen. 

Jedoch ist bei Zahnverfärbungen äußerste Vorsicht gegenüber Weißmacher-Zahnpasten geboten. Hier gilt wie immer: Halten Sie Absprache mit zahnärztlichem Fachpersonal, bevor Sie Produkte zur Zahnaufhellung testen. Diese können bei einem Beratungstermin die perfekte Behandlung für Sie herausfinden und Sie professionell beraten.

Medizinische Gründe sind möglich

Verfärbungen können ebenfalls durch bestimmte medizinische Substanzen begründet werden. Nimmt man Antibiotika, um in gewissen Stadien die Zahnentwicklung zu fördern, können bräunliche oder gelbe Zähne eine unerwünschte Nebenwirkung sein.

Eine Einnahme solcher Antibiotika werden unter anderem aus diesen Gründen Kindern und Schwangeren nicht empfohlen. Ebenfalls kann Tetracyclin, ein Breitbandantibiotikum bekannt für seinen Einsatz gegen Akne, durch eine chemische Reaktion mit dem in Zähnen enthaltenen Kalzium die Zähne verfärben. 

Bildquelle: ©scop.io

Hygienische Gründe sind wahrscheinlich

Die Anprangerung von zahnmedizinischen Fachpersonen, dass Mundhygiene die wichtigste Eigen-Prophylaxe jedes Menschen für Zahn-Gesundheit und weiße Zähne darstellt, wird oft belächelt. Dennoch ist diese Methode äußerst ernst zu nehmen und dabei noch einfach umzusetzen.

Verzichtet man auf sorgfältige Zahnreinigung ( 2 bis 3 Mal am Tag) oder benutzt eine fehlerhafte Reinigungstechnik, können sich im Laufe der Zeit fiese Beläge auf den Zähnen (z.B. Plaque) und Zahnstein bilden. Beide begünstigen die Entstehung von ernstzunehmenden Krankheiten wie Karies und Zahnfleischentzündungen, welche neben Extremresultaten wie Zahnverlust zu einer Verfärbung von Zähnen führen.

Auch „Prädelektionsstellen“ – mit allgemeinen Hygiene-Mitteln schwer erreichbare Bereiche – sind ein oft vernachlässigter Aspekt der Zahnpflege. Zahnzwischenräume enthalten eine gewaltige Anzahl an Bakterien, welche sich an den Lebensmitteln, die in den Zahnzwischenräumen zurückbleiben, genüsslich ernähren und vermehren können.

Farbstoffe sind an diesen Stellen ebenso enthalten, weswegen Verfärbungen eine häufige Folge sind. Eine Interdentalbürste oder Zahnseide sollten deswegen im allgemeinen Repertoire ihrer Mundhygiene-Utensilien in jedem Fall beinhaltet sein.

Hausmittel gegen gelbe Zähne – ein gefährliches Spiel

Es gibt verschiedenste Hausmittel gegen gelbe Zähne, die bereits unsere Großeltern und Urgroßeltern für weißere Zähne benutzt haben. Viele dieser Techniken und Mittel sind über Jahrzehnte erforscht geworden, wobei sich einige noch heute als äußerst nützlich erweisen, andere aber als wirkungslos und sogar gefährlich.

Nicht selten werden Hausmittel wie Backpulver, Salz oder Erdbeeren empfohlen. Diese sind zwar kurzfristig effektiv, aber der teilweise sehr hohe Säuregehalt und die hohe Konzentration an Schmirgel-Stoffen kann langfristig das Zahnschmelz angreifen und dafür sorgen, dass die Zähne anfälliger für zahlreiche Zahnkrankheiten werden. 

Zusätzlich kann die Anwendung von Backpulver auch irreversible Schäden hervorrufen. Backpulver hat eine gewaltige Schleifkraft, wodurch die Zähne stark belastet werden und es zu Abreibungen und Entzündungen kommen kann. Der hervorgebrachte Bleaching-Effekt ist zwar präsent, aber die Gefahr, seinen Mundraum auf diese Weise langfristig zu gefährden, sollte ich eingegangen werden. Beachten Sie: Backpulver gehört vielleicht als wirksames Putzmittel auf den Waschlappen, aber sicherlich nicht auf Ihre Zähne.

Bleaching und gelbe Zähne – oft gestellte Fragen 

Was ist Bleaching?

Der Begriff Bleaching (auf Deutsch „bleichen“) umfasst Techniken und Methoden zur Aufhellung der Zähne, sodass unerwünschte Verfärbungen der Vergangenheit angehören. Viele Bleichmittel beinhalten Wasserstoffperoxid oder dessen Vorstufe Carbamidperoxid, das in den Zahnschmelz eindringt und den Zahn aufhellt. Im Zahnschmelz werden bei Kontakt mit Bleichmittel Sauerstoffradikale freigesetzt, welche die Farbstoffe im Zahn verändern. Die Zähne werden somit entsprechend aufgehellt.

Während es früher sehr teuer war, die Zahnfarbe von einzelnen Zähnen oder eine ganze Zahnreihe aufzuhellen, gibt es heute Möglichkeiten für nahezu alle, deren Zähne zu bleichen. Man kann seine Zähne mittlerweile sogar zu Hause selbst bleichen, wobei dabei in der Regel keine so guten Ergebnisse zu erwarten sind, wie bei einer zahnärztlichen Behandlung. Bei einer professionellen Zahnbleichung in einer Zahnarztpraxis ist eine Aufhellung um bis zu neun Nuancen (=Stufen) möglich.

Wann wird Bleaching eingesetzt?

Ein Bleaching wird meistens dann unternommen, wenn ein oder mehrere Zähne eine dunkle oder gelbliche Farbe aufweisen. Hierfür sind meist die bereits vorher genannten externen Gründe, wie Einnahme von Genussmitteln, welche durch ihre Inhaltsstoffe zu einer merkbaren Verfärbung der Zähne beitragen, schuld. Kaffee, Nikotin, Tabak und Rotwein sind hier die gängigsten Übeltäter.

Es ist unbedingt notwendig, vor einem Zahnbleaching eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Nur Zähne, die frei von Zahnstein, Plaque und Parodontose sind, dürfen gebleicht werden. Außerdem ist zu beachten, dass nur natürliches Zahnmaterial gefärbt werden kann – Kronen, Brücken und Füllungen können nicht aufgehellt werden.

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Welche Arten von Bleaching gibt es?

Power Bleaching – schnell, wirkungsvoll, teuer

Diese Art von Bleaching wird auch als In-Office-Bleaching bezeichnet. Es werden innerhalb kürzester Zeit Ergebnisse durch sehr starke Wirkstoffe erzielt, weswegen der behandelnde Zahnarzt in erster Instanz Ihr Zahnfleisch mit einer gummiartigen Schicht abdecken muss und Ihren Mund mit Klammern offen hält. Ein intensives Bleichgel wird schließlich eingesetzt und mit speziellen UV/Led-Lampen oder Lasern aktiviert. Nach einer halben Stunde wird eine neue Schicht aufgetragen, das Prozedere wird so oft wiederholt, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Obwohl diese Methode schnelle Ergebnisse verspricht, hat sie wegen der starken Wirkungsstoffe auch eine höhere Komplikationsrate als andere Behandlungen und erfordert meistens mehrere Sitzungen. Dementsprechend ist diese Variante auch relativ kostenintensiv

Internes Bleaching bei Verletzungen des Zahnes

Sammelt sich Blut im Zahninneren an, was meistens eine Folgewirkung einer Wurzelbehandlung ist, muss das behandelnde zahnmedizinische Fachpersonal den kritischen Zahn genau untersuchen und feststellen, ob bzw. zu welchem Ausmaß der Zahn gebleicht werden kann oder soll. 

Die Füllung des Zahnes wird dann entfernt und das Innere des Zahnes mit Wasserstoffperoxid gereinigt. Schließlich wird eine provisorische Füllung eingesetzt. Betroffene können nun wieder ihrem normalen Tagesablauf nachgehen. Nach einigen Tag erfolgt ein zahnärztlicher Kontrolltermin, bei welchem inspiziert wird, ob es einer weiteren Behandlung bedarf oder doch die permanente Füllung wieder einzusetzen ist. In wenigen Sitzungen sollte dieses Problem beseitigt werden können.

Home Bleaching – risikoarme aber lange Behandlung

Die sanfteste aber zugleich längste Behandlungsform ist das Home Bleaching. Dabei wird Betroffenen eine Schiene mit nach Hause gegeben, welche dem Kiefer individuell angepasst wurde. Oft wird eine Tagesschiene und eine Nachtschiene mitgegeben, welche jeweils ein spezielles Bleichmittel beinhalten.

Nach maximal zwei bis drei Wochen sollte auch diese Behandlung beendet und der gewünschte Farbton erreicht sein. Diese Behandlungsmethode ist sehr schonend und relativ günstig, erfordert aber beachtliche Selbstdisziplin der Betroffenen, welche sich an genaue Regeln (z.B. das Ausspülen) halten müssen, um eine erfolgreiche Behandlung sicher zu stellen. 

Was kostet ein Zahnbleaching?

Da das Bleaching eine rein kosmetische Therapie ist, werden die Kosten weder von gesetzlichen noch privaten Krankenkassen getragen. Beim Home Bleaching durch vorgefertigte Varianten kann man bereits ab 100 € ein strahlendes Lächeln erwarten, bei individuellen Schienen steigen die Kosten aber schnell auf 300 bis 500 €.
Bei einer professionellen zahnärztlichen Behandlung können die Kosten entsprechend rasant auf 300 bis 800 € ansteigen. Der endgültige Wert wird vom Honorar der zahnärztlichen Fachperson bestimmt. Es ist also durchaus lohnenswert, über eine Zahnzusatzversicherung nachzudenken, da diese teilweise für die Kosten aufkommt und man so ggf. auf Kredite zur Finanzierung verzichten kann.

Wie lange hält Bleaching?

Das hängt primär von Ihren Ess- und Zahnputzgewohnheiten ab. Je öfter färbende Genussmittel Kontakt mit Ihren Zähnen haben, desto rascher kehren die gelben Zähne wieder zurück. Bei einer professionellen Behandlung wie z.B. dem Power Bleaching kann man in der Regel mit einer Wirkung von 3 bis 5 Jahren rechnen.
In jedem Fall sollten Sie sich professionell über eine für Sie optimal geeignete Mundhygiene beraten lassen, damit Sie länger weiße Zähne haben und zahlreichen Zahnkrankheiten effektiv aus dem Weg gehen können.

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