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Grundsätze der Mundhygiene
Zahnpflege ist das A-und-O der Mundhygiene und die Grundvoraussetzung einer gesunden Mundflora, bestehend aus mehr als 300 Bakterienarten, welche in einem symbiotischen Verhältnis in der Mundhöhle leben und gedeihen.
Plaque stört dieses friedliche Equilibrium, weshalb man seinen Zähnen einen hohen Wert zusprechen sollte. Die negativen Konsequenz von mangelnder Fürsorge: Karies, Zahnschmelz-Probleme, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis und Parodontitis, in einem unserer anderen Artikel detaillierter erklärt) und Degeneration des Zahnhalteapparats, bis hin zum völligen Verlust einzelner Zähne. Plaque kann man sich hier als eine lästige Bakterien-Schicht an der Oberfläche der Zähne vorstellen, welche sich von Speiseresten ernährt und somit immer weiter wächst.
Viel zu viele Menschen ausgehen davon aus, dass das Putzen der Zähne ausreichend ist, um Zahnkrankheiten vorzubeugen. Das entspricht leider nicht der Wahrheit – Die Pflege des Zahnfleischs, des Gaumens, der Zahnzwischenräume und der Zunge gehören ebenfalls dazu. Wahrscheinlich ist Ihnen auch bekannt, dass sich auf Ihrer Zunge Bakterien, die unangenehmen Mundgeruch mit sich bringen, liebend gern vermehren. Einfaches Putzen mit einer Zahnbürste ist hier nicht ausreichend.
Einigen Studien zufolge soll sogar eine Korrelation zwischen der Zahn-Gesundheit und zahlreichen körperlichen Missständen existieren: gesteigertes Herzinfarktsrisiko, Schlaganfallrisiko und erhöhte Anfälligkeit auf Diabetes. Mundhygiene sollte also für Sie und Ihre Kinder Hohe Priorität haben.
Wie soll man Zähne grundsätzlich putzen?
Tatsächlich gilt bei Erwachsenen und Kindern dieselbe Regel: Man sollte möglichst nach jedem Essen oder Trinken den Mund kräftig ausspülen. Man sollte die Zähne ebenfalls zwei- bis dreimal täglich putzen und dabei auch Zahnseide benutzen >. Dabei gibt es gewachste und raue, ungewachste Seide. Dadurch, dass sie so dünn ist, gelangt sie in jeden Zahnzwischenraum und nimmt so die in den Lücken hängenden Essensreste mit. Mit der rauen Seide nimmt man mehr Reste mit, die gewachste jedoch ist für Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch geeigneter, da sie das Zahnfleisch weniger angreift.
Neben der Härte der Zahnbürste ist auch die Auswahl der Zahncreme äußerst wichtig. Die am besten verkauften und am meisten beworbenen Zahnpasten sind keinesfalls die Besten. Oft ist es genau umgekehrt, sodass Marken wie „Colgate“ oder „Blendamed“ zwar ein besseres Marketing haben als andere Unternehmen, aber viele wichtige medizinische Aspekte einfach nicht berücksichtigen und somit eine geringere Qualität aufweisen.
„Parodontax“ ist der Klassiker, welcher von den meisten Fachleuten seit Jahren empfohlen wird und wegen seiner zahlreichen Eigenschaften einen hervorragenden Schutz unter Anderem gegen Karies liefert.
Was ist eine Prophylaxe?
Prophylaxe bedeutet im allgemeinen Sinne nichts anderes als die Vorbeugung gegen Karies. Dieses Verfahren zum Schutz des Zahns sollte bei Kindern regelmäßig – jedes halbe Jahr – durchgeführt werden. Diese Behandlung ist äußert wichtig (wenn nicht sogar unerlässlich), wenn man keine Lust auf lästige, kostenintensive Zahnarztbesuche oder ständige Schmerzen hat. Die Grundlage für die Prophylaxe bei Erwachsenen wird als professionelle Zahnreinigung („PZR“) bezeichnet.
Warum ist Mundhygiene bei Kindern so wichtig?
Karies ist eine Infektionskrankheit und ist nicht, wie die Ausbildung von weicherem oder härterem Zahnschmelz, genetisch bedingt. Die im Zahnfleisch eines Babys ruhenden Milchzähnchen können von Kariesbakterien noch nicht angegriffen werden. Doch sobald sich die ersten Spitzen zeigen droht Gefahr. Kariesbakterien können im Babyalter durch das ablecken des Esslöffels oder des Schnullers durch Papa oder Mama schon in den Mund des Kindes gelangen. Daher sind schützende Fluoride, neben der Zahnpflege, sehr wichtig.
Wie funktioniert die Prophylaxe bei Kindern?
Bei der Prophylaxe bei Kindern wird sich zuerst einmal angeschaut, wie gründlich die Zähne geputzt werden, indem mit flüssiger Zahnbelagfarbe die Zähne gefärbt werden. Nun wird der Mund kräftig ausgespült und es bleiben nur die nicht so gut geputzten Stellen sichtbar. Danach fragt der Zahnarzt wie das Kind sich die Zähne putzt, ob mit elektrischer oder normaler Bürste. Dabei erklärt er die Rot-nach-Weiß-Technik – das bedeutet vom Zahnfleisch zum Zahn zu putzen – oder die Kreisel-Technik, das bedeutet die Zähne mit kreisförmigen Bewegungen zu säubern.
Danach werden die Zähne unter Benutzung eines Polieraufsatzes mit einer speziellen Paste gesäubert. Danach kann man mit einem Becher Wasser den Mund wieder ausspülen. Wenn man jetzt mit der Zunge über die Zähne fühlt, hat man ein sauberes und glattes Gefühl. Und zu guter Letzt wird mit einem Wattebausch die Versiegelungs-Flüssigkeit auf die Zähne aufgetragen. Diese Flüssigkeit schmeckt eher unangenehm, wenn sie in den Rachenbereich kommt. Danach kann wird der Mund wieder ausgespült und es sollte eine Stunde weder gegessen, noch getrunken werden. Erst Danach gibt es das Bonbon zur Belohnung 😉
Die Prophylaxe ist ein routinemäßiger Eingriff und wird deshalb von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, sodass Ihre Kinder jedem neuen Tag mit einem strahlenden Lächeln begegnen können.
Wie Sie die Mundhygiene Ihres Kindes gewährleisten
Sobald die ersten Zähnchen da sind, sollte sofort mit der Zahnpflege angefangen werden. Wichtig ist zudem, das die Kinder keine zucker- oder kohlenhydrathaltigen Speisen oder Getränke in Mengen zu sich nehmen. So früh wie möglich sollten Kinder von ihren Eltern zu den routinemäßigen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt mitgenommen werden. So können sie schon die ersten positiven Erfahrungen beim Zahnarzt sammeln. Ab einem Alter von etwa 2 Jahren sollte das Zähneputzen regelmäßig morgens und abends etabliert werden.
Mit den Eltern zusammen können Kinder die Rot-nach-Weiß-Putzweise üben. Das heißt mit kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch hin zu den Zähnen putzen. Selbst wenn die Kinder das Schulalter erreicht haben, sollten die Eltern das Zähneputzen überwachen und kontrollieren. Eine entsprechende Kinderzahnpasta dient der einfachen Mundhygiene, schmeckt gut, ist meist verschluckbar und enthält zusätzlich noch – je nach Alter – die notwendigen Flouride.
Eine aufwendigere und intensivere, auch für Erwachsene geeignete, Putzmethode kann man Kindern dann ab einem Alter von 8 Jahren vermitteln. Die richtige Ernährung unterstützt dabei natürlich gesunde Zähne. So können die Zähne beispielsweise durch Milch und Käse mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt, aber durch zu viel Zucker zerstört werden.
Durch Milch wird übrigens auch die Speichelproduktion angeregt. Der Speichel sorgt für die natürliche Ausspülung von Essensreste oder Resten vom Trinken, die am Zahn oder in den Zahnzwischenräumen sitzen. Kalzium ist ebenfalls wichtig für gesunde Zähne. Man findet es vor allem in dunkel-grünem Gemüse, Orangen und Nüssen.
Wie funktioniert die professionelle Zahnreinigung bei Erwachsenen ?
Unser Alltagskonsum von Genussmitteln wie Tabak, Soft-Drinks oder Koffein führt zu starker Belagbildung auf den Zahnoberflächen. Eine professionelle Zahnreinigung dient dazu, die Zähne von diesem Belag und Bakterien zu befreien. Zusätzlich wirkt sie vorbeugend, um schlimmere Erkrankungen wie Parodontitis zu verhindern. Die Vorteile einer professionellen Zahnreinigung liegen also in der Prävention von Krankheiten, Gewährleistung eines funktionierenden Zahnapparats und der Optik.
Im einfachsten Sinne sehen die Schritte einer professionellen Zahnreinigung wie folgt aus:
Die Beläge werden mit einem Plaque-Test identifiziert (meist unter Benutzung von Schwarzlicht-techniken), wobei betroffene Stellen (ältere Zahnbeläge, Zahnstein) farblich markiert werden. Nachdem die Stellen ersichtlich sind, wird der Zahnstein schonend aber dennoch gründlich mit einem Scaler oder einer Kürette entfernen. Bei schwierigeren Stellen kommen Instrumente wie Schaber, Ultraschallgeräte oder Interdentalbürsten zum Einsatz.
Nachdem der Zahnstein entfernt ist, wird sich den Verfärbungen gewidmet, welche durch bestimmte Genussmittel entstanden sind. Mit einem Pulverstrahl-Gerät werden Zähne gesäubert und ähneln wieder mehr ihrer ursprünglichen, gesunden Optik und Farbe. Schließlich erfolgt eine Spülung mit Wasser, bevor die Zähne mit Luft getrocknet werden. Dann Zahnhälse und Risse poliert, worauf abschießend meistens eine Fluoridierung folgt. Sie soll die Bildung von neuen Belägen erschweren und zudem ein glänzendes Lächeln verschaffen.
Selbst-Prophylaxe für Erwachsene – keine Hexerei
Obwohl eine professionelle Zahnreinigung keinesfalls verkehrt ist und periodisch in jedem Fall notwendig ist, können Sie bei sich zu Hause auch schon sehr viel bewirken. Grundregeln sind bekannt: Eine hochwertige Zahnbürste zu benutzen ist ein großes Plus. Die Auswahl einer geeigneten Zahnpasta (mit Fluorid z.B.) ist ebenfalls empfehlenswert.
Sie sollten Ihre Zähne mindestens zweimal täglich für eine Mindestdauer von 3 Minuten putzen. Eine antibakterielle Spülung ist ebenfalls nützlich, kostet nicht die Welt und ist rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich. Wie am Anfang des Artikels bereits erklärt, sollten Sie auch Ihre Zunge gründlich reinigen. Hier lagern sich nämlich sehr viele Bakterien ab, welche zu unangenehmem Mundgeruch beitragen können. Zungenschaber bzw. Zungenbürsten sind nicht sehr teuer und fast überall erhältlich.
Dazu benötigen Sie Zahnseide oder eine Interdentalbürste, um lästige Rückstände in den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Falls Sie auf diese verzichten oder einfach zu träge sind, kommt es sehr oft zu Zahnfleischbluten. Warum dies so ist und welche gefährlichen Folgen dies haben könnte haben wir für Sie in diesem Artikel erarbeitet.
Schließlich sollten Sie auf Ihre Ernährung achten. Zuckerhaltige Getränke und Nahrungsmittel sollten vermieden werden, da Sie die rasante Bildung von Bakterien im Mundraum und die zahlreichen Folgeerkrankungen (wie etwa Zahnfleischentzündungen) fördern können.
Letzter Schritt ist, weniger überraschend, eine regelmäßige Kontrolluntersuchung Ihrer Zähne. Vor allem bei Beschwerden wie Zahnfleischbluten, was oft ein Indikator für die berüchtigte Parodontitis ist, ist kritische Fürsorge notwendig. Mindestens zweimal im Jahr sollten Sie einen Termin zur Zahnkontrolle wahrnehmen.