Gesunde Ernährung nimmt in unserer Gesellschaft einen zunehmend wichtigen Stellenwert ein. Wer sich gesund ernährt, fühlt sich fitter und ist leistungsfähiger, mal abgesehen von dem positiven Nebeneffekt, dass gesunde Ernährung in Kombination mit dem richtigen Maß an Bewegung auch das eine oder andere Kilo zu viel auf der Hüfte schmelzen oder erst gar nicht entstehen lässt. Kurzum: Sich gesund zu ernähren liegt nicht nur voll im Trend, sondern hat auch positive Auswirkungen auf unser Leben. Eine Tatsache, die der jährlich am 7. März stattfindende „Tag der gesunden Ernährung“ würdigen möchte.
Doch in welchem Zusammenhang stehen Ernährung und Zahngesundheit – ein Thema, das wir auf den ersten Blick eher mit Zahnpflege, Prophylaxe und Erkrankungen wie Karies sowie dem vielfach gefürchteten Besuch beim Zahnarzt verbinden? Sind gesunde Lebensmittel immer auch gut für unsere Zähne und ist gesunde Ernährung damit gleichzusetzen mit gesunden Zähnen?
Wir haben das Thema einmal genauer unter die Lupe genommen und 10 Ernährungstipps für schöne UND gesunde Zähne zusammengestellt.
Schnell wissen wo was steht
Tipp 1: Zucker als natürlicher Feind der Zähne
Süßes macht die Zähne hohl – eine Weisheit, die uns schon im Kindesalter vermittelt wurde. Auch wenn die Zusammenhänge zwischen Zucker und Karies heute anders bewertet werden, gilt dieses Credo nach wie vor. Der Grund: Süße Leckereien bestehen zu einem hohen Anteil aus einfachen Zuckerverbindungen, die von Mikroorganismen wie Streptococcus mutans zu Säuren verarbeitet werden. Letztere greifen den Zahnschmelz an und lösen Minerale aus der Hartsubstanz heraus, was schließlich zu Karies führt. Daher gilt: Zu viel Zucker macht nicht nur dick, sondern ist auch ein natürlicher Feind der Zähne.
Tipp 2: Stärke sorgt für starke Zähne
Stärke ist in Getreideprodukten und Kartoffeln enthalten und besteht aus langkettigen Zuckermolekülen. Diese können von kariogenen Mikroorganismen im Vergleich zu Einfachzuckern wesentlich schlechter verwertet werden. Daher hat beispielsweise ein Vollkornbrot deutlich weniger kariogene Wirkung als der Löffel Honig in der heißen Milch.
Tipp 3: Vorsicht vor säurehaltigen Lebensmitteln
Fruchtsäfte enthalten Vitamine und Nährstoffe – sie sind gesund. Leider ist in vielen Obstsäften aber auch noch etwas anderes enthalten: Säure. Diese schädigt die Zahnhartsubstanz und führt zu Demineralisationseffekten. Zu häufig genossen, können selbst die eigentlich gesunden Säfte dem Zahn schaden. Zusammen mit Milchprodukten aufgenommen oder bereits mit Kalzium und Phosphaten versehen, spielen Säfte und säurehaltige Lebensmittel eine geringere Rolle bei der Kariesentstehung.
Tipp 4: Kau-Fitness für die Zähne
Wer richtig kaut, macht Nahrung nicht nur für den Magen-Darm-Trakt bekömmlicher, kauen regt auch die Speichelproduktion an. Dieser reduziert wiederum das Risiko für Karies, da der Speichel schädigende Substanzen schnell abtransportiert und den pH-Wert im Mund wieder ins Gleichgewicht bringt. Unterstützen lässt sich das Ganze durch den Griff zu Lebensmitteln wie Vollkornbrot, welche die Speichelproduktion zusätzlich anregen und weniger kariogenen Zucker enthalten.
Tipp 5: Milchprodukte für starke Zähne
Karies entsteht durch Säuren und Zucker, die die Zahnhartsubstanz demineralisieren. Kalzium hingegen stärkt die Zähne. Der Mineralstoff Kalzium ist in vielen Milchprodukten enthalten. Zudem verändert Milch den pH-Wert im Mund nicht so stark negativ wie andere Nahrungsmittel. Allerdings sollte man es mit Milch oder Joghurt nicht übertreiben, denn der Milchzucker (Laktose) kann bei übermäßigem Verzehr auch eine kontraproduktive Wirkung haben.
Tipp 6: Den Zähnen eine Pause gönnen
Nach jeder Mahlzeit braucht es seine Zeit, bis sich der pH-Wert im Mund wieder normalisiert und der Speichel schädliche Substanzen abtransportiert hat. Deshalb sollte man seinen Zähnen nach jedem Essen eine Pause gönnen und nicht ständig zu Schokoriegeln, Bonbons oder Ähnlichem greifen. Stattdessen gilt: Den Zähnen zuliebe lieber eine größere Portion statt viele kleine Portionen zwischendurch. Kaugummis ohne Zucker (bzw. mit Zuckerersatzstoffen) kurbeln die Speichelproduktion zusätzlich an und unterstützen die Erholung der Zähne in den Pausen zwischen den Mahlzeiten.
Tipp 7: Nach dem Essen das richtige Zähneputzen nicht vergessen
Früher galt das Motto: „Greif nach jeder Mahlzeit zur Zahnbürste“. Heute ist die Zahnmedizin etwas weiter und rückt von diesem Dogma ab. Statt direkt nach jedem Essen die Zähne zu putzen, ist zwischen Mahlzeit und Zahnreinigung eine Pause von 30 Minuten empfehlenswert. Der Grund: In den Speisen enthaltene Säuren greifen die Zahnhartsubstanz an. Mit der Zahnbürste würde man diese direkt nach dem Essen schädigen und auf Dauer die Zahngesundheit negativ beeinflussen.
Tipp 8: Tägliche Zahnpflege ist das A und O
Mindestens zwei Mal täglich Zähne putzen – so lautet die Devise beim Thema Zahnpflege. Neben der Häufigkeit, sind Technik und Dauer dabei genauso entscheidende Faktoren. Die lange propagierte Rotationstechnik gilt heute nur noch für Kinder. Erwachsenen wird die Fegetechnik empfohlen. Bei der Dauer sind drei Minuten eher das Minimum, es darf auch mehr sein. Zahnärzte sprechen heute davon, dass der Durchschnitt fürs Entfernen der Beläge bei fünf Minuten liegt. Übrigens: Besonders genau sollte man das Zähneputzen am Abend nehmen. Zahnseide und Mundspülung sollten den Pflegeeffekt unterstützen.
Tipp 9: Fluorid als Freund der Zähne
Fluorid stärkt die Widerstandskraft der Zähne und gibt der Zahnhartsubstanz neuen Schwung. Wer zu entsprechend aufbereiteter Zahnpasta greift, unterstützt die Zahngesundheit und vermeidet Karies. Für Kinderzähne sollte allerdings zu spezieller Zahnpasta gegriffen werden, da Überdosierungen hier negative Folgen haben können. Darüber hinaus empfehlen Zahnärzte regelmäßig Speisesalz mit Fluorid-Anteil. Ob weitere Maßnahmen zur Fluoridgabe ergriffen werden sollten, hängt von der individuellen Lebenssituation ab. Hier ist der behandelnde Zahnarzt der beste Ansprechpartner.
Tipp 10: Regelmäßige Vorsorge beim Zahnarzt
Karies und andere Zahnerkrankungen lassen sich vom geübten Auge meist lange vor den ersten Schmerzen erkennen. Je früher die Behandlung beginnt, umso schneller tritt die Genesung ein und umso weniger tief greifend ist der Eingriff. Regelmäßige Vorsorge ist daher unabdingbar für gesunde Zähne. Zwei Mal im Jahr sollte der Zahnarzt einen Blick in den Mund werfen und durch die Entfernung von Zahnstein in der Zahnreinigung nimmt man Kariesbakterien Versteckmöglichkeiten für ihr heimliches Zerstörungswerk.