Die umgangssprachliche Bezeichnung Zahnchirurgie wird in der Medizin fachlich korrekt Oralchirurgie genannt. Diese ist neben der Lehre vom Zahnhalteapparat, also der Tätigkeit eines Zahnarztes, Teil des Oberbegriffes Zahnmedizin. Klingt kompliziert, ist es auf den ersten Blick auch. Deshalb erklären wir Ihnen im folgenden Artikel die Tätigkeiten sowie die Unterschiede der verschiedenen Teilbereiche der Zahnmedizin. Den Zahnarzt ist nicht gleich Zahnchirurgen.
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Zahnärzte – Die Helfer für ein schönes Weiß
Für viele Menschen ist das weiße Lächeln ein Indikator für die Gesundheit der Zähne. Doch ganz so einfach kann man das Tätigkeitsfeld des Zahnarztes nicht beschreiben. Viel mehr ist es breit gefächert. Neben der Vorbeuge, zu der die allgemeine Mundhygiene und die Prophylaxe Untersuchungen zählen, stellt der Zahnarzt die Diagnose und Behandlung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten heraus. Ebenso werden Patienten mit bekannten Verletzungen und Schmerzen im Mundbereich behandelt. Die am häufigsten eintretenden Behandlungen sind: Zahnersatz, Wurzelbehandlungen, Zahnimplantate wie Kronen und Prothesen, Füllungen, Wurzelbehandlungen.
Die Entstehungsgeschichte sowie weitere spannende Fakten über den Beruf der Zahnärzte findet ihr hier.
In Deutschland sind laut aktuellen Statistiken ca. 100.000 Menschen dazu befähigt, als Zahnarzt zu praktizieren. Die Ausbildung umfasst mindestens 10 Semester an einer Hochschule in der die theoretischen Grundlagen vermittelt werden, sowie weitere 5 praktische Semester in der die klinischen praktischen Erfahrungen vermittelt werden. Zahnärzte benötigen um in Deutschland praktizieren zu dürfen somit ein abgeschlossenes Studium der Zahnmedizin. Anschließend wird bei einem intensiven Prüfverfahren die Zulassung zur Ausübung der Zahnheilkunde erteilt. Doch nur 50 % dieser erhalten im Anschluss den Titel des Dr.med.dent.
Zusammengefasst sind die Tätigkeiten des Zahnarztes:
- Patienten untersuchen
- Befunde erheben
- diagnostizieren Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten samt Anomalien der Zahnstellung
- Therapiemaßnahmen festlegen
- zahnmedizinische Behandlungen und Eingriffe durchführen
Oralchirurgie – Der Zahnarzt mit Humanstudium
Die Oralchirurgie ist ein erweitertes Teilgebiet der Zahnmedizin. Den Titel und die Befähigung hierzu erlangen die approbierten, also fertigen Zahnärzte, erst durch eine mindestens vierjährige Weiterbildung mit abschließender Prüfung. Erst danach darf der Zahnarzt sich als Fachzahnarzt für Oralchirurgie bezeichnen. Ebenfalls kann die Oralchirurgie als Praxis für Kieferchirurgie bezeichnet werden. Alles rund um die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie fällt in den Aufgabenbereich dieser spezialisierten Ärzte. Folgend zeigen wir euch die wichtigsten Tätigkeitsfelder der Oralchirurgie auf. Dabei gehen wir alphabetisch vor und verzichten auch zu komplizierte Fachsprache:
- Chirurgische Fremdkörperentfernung
- Chirurgische Parodontitisbehandlung
- Chirurgischen Eingriffe
- Entfernung verlagerter Zähne
- Entfernung einer oder mehrerer Wurzeln eines mehrwurzeligen Zahnes
- Implantologie
- Knochenchirurgie
- Lippen- und Zungenbändchenkorrektur
- operative Weisheitszahnentfernung
- Operative Eingriffe
- Tumorchirurgie
- Neubildungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich
- Wurzelspitzenresektion
- Zahnentfernung
- Zahntransplantation und Reimplantation
- Zystenentfernungen
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Kieferorthopäde – Die vielfältigen Behandlungen des Kiefers
Um sich Kieferorthopäde nennen zu dürfen und die Tätigkeiten durchzuführen müssen die Fachzahnärzte mit einer Weiterbildung auf dem Gebiet der Fehlstellung von Zähnen und Kiefer durchführen. Neben der Oralchirurgie ist die Kieferorthopädie die einzige Weiterbildungsmöglichkeit für einen Fachzahnarzt. Die Weiterbildung ist genauso anspruchsvoll wie alle weiteren Bestandteile des Studiums.
Die approbierten Fachzahnärzte müssen in einer drei Jährigen Ausbildung welche Vollzeit und ganztägig stattfindet. Im Anschluss folgt eine praktische Phase in der in einer Kieferorthopädischen Praxis oder in einer Fachklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie gearbeitet wird.
Viele Personen kommen als Kind zum ersten Mal in Kontakt mit einem Kieferorthopäden sowie der ersten kieferorthopädischen Behandlung. Nachdem die Milchzähne des Kindes sich gebildet haben können bereits spätere Fehlstellungen bemerkt werden. Behandlungen können mit Zahnspangen rechtzeitig begonnen werden, um diese rechtzeitig auszugleichen. Darüber hinaus hilft Ihnen der Fachzahnarzt bei Beschwerden mit Ihren Weisheitszähnen.
Zur Einteilung und Abgrenzung der Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne werden die drei verschiedene Klassifikationen gebildet. Die Zahnfehlstellungen werden dabei in drei Klassen eingeteilt:
- Klasse I eine eugnathe (d. h. regelrechte/neutrale) Relation, beschreibt.
- Klasse II eine distale (d. h. eine dorsale (zum Rücken hin gelegen)) Lage des ersten UK-Molaren zum ersten OK-Molaren beschreibt.
- Klasse III eine mesiale Verzahnung der Backenzähne beschreibt. Sie wird auch Prognathie genannt. Sie kann mit einer Progenie einhergehen.
Die Tätigkeiten eines Kieferorthopäden sind vielfältig…
Fazit
Um als Facharzt im Bereich der Zahnmedizin oder als Mund- und-, Kiefer-, Gesichtschirurgie arbeiten zu können müssen Sie neben der hochwertigen Ausbildung, welche Jahre lange theoretisches Studium sowie umfassende praktische Ausbildungen beinhalten auch psychologische, kommunikative, fachliche und soziale Kompetenzen vorweisen.
Praxisgeräte müssen Sie fachgerecht bedienen und eine chirurgisch-handwerkliche Begabung beweisen. Besonders Kieferorthopäden haben überwiegend jungen Patienten, die stets einfühlsam und geduldig behandelt werden müssen. Dazu kommt, dass viele Menschen Angst vorm Besuch des Zahnarztes haben. Deshalb sind Verständnis sowie die richtige Kommunikation unabdingbar.
Ein ausreichend hohes Wissensniveau erreichen Sie erst nach der Approbation als Facharzt. Nur nach einer hauptberuflichen Weiterbildung und Prüfung vor der Zahnärztekammer dürfen Sie sich Fachzahnarzt für Kieferorthopädie oder Fachzahnarzt Oralchirurgie nennen. Diese Fachärzte sind das höchste Ausbildungsniveau welches man in Deutschland in der Zahnmedizin erreichen kann.
Was genau unterscheidet nun einen Zahnchirurgen von einem gängigen Zahnarzt?
Neben den rein zahnmedizinischen Leistungen werden manchmal auch sogenannte oral-chirurgische Leistungen nötig. Unter Zahnchirurgie versteht man somit die chirurgische Tätigkeit im Mundraum des Menschen. Das Operieren. Zum Mundraum zählen neben den Zähnen auch der Kiefer und das Weichgewebe. Die Zahnchirurgie ist somit vor allem für die operativen Eingriffe zuständig.
Dabei arbeiten die qualifizierten Chirurgen mit Verfahren und präziser Technologie, um Eingriffe im Mund- und Kieferbereich möglichst schonend durchzuführen.
Die meisten Behandlungen können ambulant und mit einer lokalen Betäubung durchgeführt werden.