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Vollnarkose – Risiken & Erholungszeit – Dr. Zahn klärt auf

Die Angst vor dem Zahnarzt ist vielen Menschen bekannt. Schätzungen zufolge leiden ca. 75 % der Bürger unter dieser Panik. Die logische Schlussfolgerung ist die Vermeidung des Zahnarztbesuchs.

Hiermit beginnt bereits der Teufelskreis. Meiden Sie den Besuch beim Zahnarzt und damit auch die regelmäßige Kontrolle, können eventuelle Schäden am Gebiss zu spät erkannt und behandelt werden.

Die Behandlung selber ist dann häufig nicht nur besonders aufwendig, sondern auch mit Schmerzen verbunden. Dieser Umstand fördert die Angst des Patienten. Eine Besserung des Verhaltens ist dann nur schwer herzustellen.

Gerade bei Angstpatienten könnte die Vollnarkose ein wichtiges Hilfsmittel bei der erfolgreichen Zahngesundheit darstellen. Ihr Arzt bietet Ihnen damit die Möglichkeit, die Zeit der Behandlung nicht wahrnehmen zu müssen.

zahnarzt behandelt weiblichen Patient

Wann ist eine Vollnarkose beim Zahnarzt sinnvoll?

Eine Sedierung oder auch Narkose kann nicht nur für den Patienten ein wirkungsvolles Hilfsmittel sein. Der Arzt hat in dieser Situation ebenfalls einige Vorteile von diesem Vorgang.

Grundsätzlich wird die Vollnarkose bei Patienten eingesetzt, bei denen ein schwerwiegender Eingriff geplant ist. Darunter zählen zum Beispiel aufwendige Operationen direkt am Kiefer. Ebenso bei einer umfangreichen Wurzelbehandlung ist die Vollnarkose sinnvoll.

In beiden Fällen wird eine lokale Anästhesie, wie sie bei einer Kariesbehandlung oder in manchen Fällen auch bei einer Zahnextraktion angewandt wird, nicht ausreichen. Hier ist es angebracht, dass sich der Patient und auch der Arzt auf die Vollnarkose einigen.

Haben Sie Allergien oder ist eine Unverträglichkeit gegen die lokale Betäubung bekannt, dann gibt es hier auch die Möglichkeit der Vollnarkose. Die Narkose selber kann in unterschiedlichen Arten und Dosen verabreicht werden.

Angstpatienten, die es bereits viel Überwindung kostet, den Zahnarzt aufzusuchen, können ebenfalls über diese Art der Sedierung verfügen. Die Behandlung selber wird verschlafen, was in diesem Fall für den Arzt und auch für Sie selber die beste Methode ist.

„Eine Vollnarkose (auch Narkose oder Allgemeinanästhesie) ist ein künstlich erzeugter Tiefschlaf, der dazu dient, die bewusste Wahrnehmung der Zahn-OP und die Schmerzen, vollständig auszuschalten.“  Zahnarzt in Winterthur – Dr. med. dent. Artur Hein

Unterschiedliche Narkosen beim Zahnarzt und deren Risiken

Die meisten Menschen werden bereits eine lokale Anästhesie bekommen haben. Jedoch ist die Betäubung neben der Vollnarkose nicht die einzige Möglichkeit, um die notwendige Behandlung möglichst angenehm für Sie zu gestalten.

Der Dämmerschlaf

Eine sogenannte Analgosedierung gehört ebenfalls zu den Alternativen. Hierbei handelt es sich um eine Art Dämmerschlaf. Sie befinden sich in einem tiefenentspannten Zustand, in dem Sie immer noch ansprechbar sind.

In Verbindung mit entsprechenden Schmerzmitteln kann diese Narkose ebenso hilfreich bei Angstpatienten sein. Für den Arzt ist die Behandlung einfacher, dass er mit Ihnen im ständigen Kontakt und Austausch sein kann.

Patienten, die sich für diese Narkose entscheiden, müssen nicht beatmet werden. Außerdem ist sie deutlich schonende für den Körper und den Stoffwechsel. Jedoch kann es sein, dass Sie sich auch noch Stunden später leicht benommen fühlen.

Das Lachgas

Bei dieser Art der Narkose wird ebenfalls ein Zustand von tiefer Entspannung erreicht. Über eine Maske atmen Sie ein Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff ein. Die Wirkung setzt sehr schnell ein. Der Abbau beginnt ebenso rasch, nachdem die Maske vom Gesicht genommen wird.

Der Organismus verträgt das Lachgas sehr gut. Nach der Behandlung fühlen Sie sich nicht müde oder benommen. Jedoch können Übelkeit und Schwitzen als Nebenwirkungen bei einigen Menschen vorkommen.

Grundsätzlich eignet sich die Methode sehr gut für die meisten Patienten. Leiden Sie jedoch unter einer Lungenerkrankung oder haben Sie gar Schäden an der Lunge, dann müssen Sie auf diese Narkose verzichten.

Die Vollnarkose

Es handelt sich hierbei um einen tiefen Schlaf, der auf künstlichen Weg hervorgerufen wird. Das Bewusstsein und auch das Schmerzempfinden werden komplett ausgeschaltet. Gleiches gilt für die Reflexe und damit auch die Atmung.

Die Patienten werden bei einer Vollnarkose künstlich beatmet. Außerdem müssen die Vitalfunktionen die gesamte Zeit über kontrolliert werden. Sie bekommen nicht mit, was um Sie rum passiert.

Für diese Narkose müssen Sie allerdings fit und vor allem gesund sein. Die Vollnarkose stellt eine erhebliche Belastung für den Organismus da. Nicht selten wird die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen begleitet.

Was passiert nach einer Vollnarkose?

Ist ein Ende der Operation in Sicht, dann wird bereits die Aufwachphase eingeleitet. Dafür wird die Gabe des Narkosemedikaments abgebrochen. Langsam erlangt der Patient dann das Bewusstsein wieder.

Wie lange man nach einer Vollnarkose schläft, ist unterschiedliche. Manche Patienten sind bereits nach einer halben Stunde weder wach, andere schlafen bis zu zwei Stunden. Entlassen werden Sie erst, wenn der Arzt sich von ihrem Wohlbefinden überzeugt hat.

Dennoch sollte man nach einer Vollnarkose auch zu Hause die ersten 24 Stunden nicht alleine bleiben. Autofahren oder auch das alleinige Nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel ist ebenfalls tabu.

Die Nebenwirkung einer Vollnarkose auf den Körper zeigen sich in Müdigkeit, einer gewissen Benommenheit und manchmal auf einem Kontrollverlust. Es ist daher wichtig, dass Sie als Patient unter Beobachtung stehen.

Wer übernimmt die Kosten für eine Vollnarkose?

Die Kosten für eine Vollnarkose belaufen sich bei einer Stunde Behandlung auf ca. 300 Euro. Hierbei kommen unterschiedliche Faktoren zusammen, die am Ende über den tatsächlichen Preis entscheiden.

In erster Linie kommt es auf den Umfang des Eingriffs an. Aber auch das Honorar für das Team an Ärzten und Schwestern spielt bei der Preisfindung mit ein. Der letzte Faktor ist der Preis des eingesetzten Medikaments.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen immer nur die Kosten für die Behandlung, die absolut notwendig ist. Eine Vollnarkose fällt nicht bei jeder Behandlung darunter, sodass Sie Kosten in den meisten Fällen selber übernehmen müssen.

Nur wenn eine medizinische Notwendigkeit seitens des Zahnarztes vorliegt, kann die Kasse für die Kostenübernahme stimmen. Das ist jedoch bei den wenigstens Behandlungen der Fall, da zahlreiche andere Narkosen möglich sind.

Haben Sie eine Zusatzversicherung oder sind sogar privat versichert, dann bekommen Sie häufig einen gewissen Anteil von den Kosten erstattet. Das richtet sich jedoch nachdem Leistungsspektrum der Versicherung.

Die Übernahme der Kosten und der Betrag, der von Ihnen als Patient getragen werden muss, werden jedoch im Vorfeld bereits besprochen. Zu diesem Zeitpunkt wird auch ein entsprechender Antrag an die Kasse geschickt. Anschließend können Sie sich dann für eine Art der Narkose entscheiden.

2 Gedanken zu „Vollnarkose – Risiken & Erholungszeit – Dr. Zahn klärt auf“

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag über die Vollnarkose beim Zahnarzt. Interessant, dass gerade bei Angstpatienten oder bei Allergien gegen lokale Betäubungsmittel die Vollnarkose anzuraten ist. Ich habe bald eine Zahn-OP vor mir und werde mal einen erfahrenen Zahnarzt fragen, ob dies unter Vollnarkose stattfinden kann.

  2. Gut zu wissen, dass der sogenannte Dämmschaf auch eine Möglichkeit in der Behandlung ist. Ich habe neulich beim Arzt eine regelrechte Panikattacke bekommen und musste die Behandlung abbrechen. Ich werde mir dafür am besten einen Zahnarzt für Patienten mit Angst suchen.

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