Die Zahnmedizin entwickelt sich stetig weiter. Denn die Zahngesundheit ist für die Allgemeingesundheit von großer Bedeutung und der regelmäßige Gang zum Zahnarzt somit ein Muss. Welche Vorteile die ganzheitliche Zahnmedizin bietet und worum es sich dabei handelt, zeigt dieser Artikel.
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Was ist ganzheitliche Zahnmedizin überhaupt?
Die ganzheitliche Zahnmedizin ist auch als holistische Zahnmedizin bekannt. Sie beschränkt sich nicht nur auf den Mundraum des Patienten, so wie es bei vielen Zahnärzten noch gang und gäbe ist. Es wird vielmehr der gesamte menschliche Organismus in die Diagnose und Therapie mit einbezogen.
Ein Zahnmediziner, der gemäß der ganzheitlichen Zahnmedizin arbeitet, erweitert seine Sicht auf den ganzen Körper. Das macht es möglich, das Zusammenspiel von Gebiss und Wirbelsäule, aber auch viele andere Zusammenhänge im großen Ganzen zu erkennen.
Die ganzheitliche Zahnmedizin beschränkt sich häufig nicht nur auf die Schulmedizin. Immer wieder kommen Verfahren, die aus der Naturheilkunde stammen, zum Einsatz. Zudem werden sie von biologischer Zahnheilkunde ergänzt, um Beschwerden am ganzen Körper zu lindern.
Warum ist die ganzheitliche Zahnmedizin so wichtig?
Der Kiefer ist in einem hochkomplexen System mit dem restlichen Körper verbunden. Das bedeutet, dass eine Fehlstellung der Zähne nicht nur den Mundraum betrifft, sondern sich auch auf den Rücken oder den Kopf auswirken kann. Damit der Zusammenhang zwischen verschiedenen Beschwerden erkannt und die richtige Ursache gefunden werden kann, ist die ganzheitliche Zahnmedizin von Bedeutung.
Doch nicht nur mit Gelenken und der Wirbelsäule hängt der Kiefer zusammen. Auch lebenswichtige Organe haben eine enge Verknüpfung mit den Zähnen. So wirken sich Beschwerden auf den Dickdarm, die Leber, die Galle, die Lunge, die Niere, die Blase, den Magen, den Pankreas und den Dünndarm aus. Selbst das Herz wird von den Zähnen beeinflusst.
Doch nicht nur das: Auch wenn Füllungen oder Zahnersatz notwendig wird, sollte der Körper als Ganzes betrachtet werden. Gibt es womöglich Unverträglichkeiten gegen einen verwendeten Stoff wie Amalgam oder Gold und kann die Verwendung solcher Füllungen zu anderen Beschwerden führen? Schafft es das Entgiftungssystem des Patienten, die austretenden Lösungsprodukte und Metallionen zu verarbeiten?
In der regulären Zahnmedizin werden viele Aspekte nicht berücksichtigt. Daher kommt es in manchen Fällen dazu, dass Patienten nach einer Behandlung beim Zahnarzt unter ganz anderen Beschwerden leiden. Das sind die belastenden Folgen von Unverträglichkeiten oder einem angeschlagenen Immunsystem.
Ganzheitliche Zahnmedizin – so wichtig sind Vorgespräche
Damit in der ganzheitlichen Zahnmedizin der menschliche Körper als Ganzes gesehen werden kann, sind eingehende Vorgespräche wichtig. So kann der behandelnde Arzt genau herausfinden, welche Beschwerden der Patient hat und welche Ursache das haben könnte.
Die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit entsteht nur durch Kommunikation und Vertrauen.
Dr. med. dent. K. Rousi M.Sc – Zahnarzt in Düsseldorf
Nur wer sich Zeit für seine Patienten nimmt, kann eine richtige Diagnose stellen und im Anschluss Maßnahmen zur Besserung ergreifen und Lösungen bieten. Darüber hinaus kann in diesem Zuge erfragt und getestet werden, ob Unverträglichkeiten vorliegen.
Die ganzheitliche Zahnmedizin richtet sich danach aus, dass jedes Material, das eingebracht wird und jede Betäubungsspritze zunächst auf seine Verträglichkeit getestet werden. Jeder Körper ist anders, daher gilt es, individuelle Lösungen zu finden.
Worauf verzichtet die ganzheitliche Zahnmedizin?
Neu eingebrachtes Fremdmaterial – beispielsweise durch ein Implantat oder eine Füllung – kann das Immunsystem eines Menschen in Mitleidenschaft ziehen. Vor allem dann, wenn dieses bereits geschwächt ist, können bestimmte Stoffe zu einer Verschlimmerung des gesundheitlichen Zustands führen. Was ist es also, worauf die ganzheitliche Zahnmedizin verzichtet, um Besserung zu schaffen?
Ein Tabu in der ganzheitlichen Zahnmedizin ist quecksilberhaltiges Amalgam. Auch Kunststofffüllungen und Kunststoffkleber kommen nicht zum Einsatz, da diese Stoffe in den ganzen Körper abgeben. Ebenso können Metalle den Körper schwächen, weshalb keine Metalle für Kronen oder Brücken verwendet werden.
Ebenso verzichtet die ganzheitliche Zahnmedizin auf Titan für Implantate. Auch Antibiotika werden umgangen. Dies ist natürlich nur dann der Fall, wenn auf Antibiotika aus medizinischer Sicht verzichtet werden kann und keine Notwendigkeit für die Verabreichung der Arznei besteht.
Doch was wird anstelle der genannten Materialien verwendet? Immerhin sind Brücken, Kronen und Implantate in vielen Fällen notwendig. Hier gibt es praktischen Ersatz, dem sich die ganzheitliche Zahnmedizin bedienen kann.
Kronen und Brücken bestehen nicht aus Metall, sondern werden auch Vollkeramik gefertigt. Dieser Stoff ist bioverträglich und wirkt sich somit neutral auf den Menschen aus. Es lösen sich hierbei keine Stoffe, die in den Organismus gelangen und ihn beeinträchtigen.
Auch in Sachen Zahnersatz können Zahnärzte auf Produkte ohne Metall greifen. Implantate bestehen ebenfalls aus metallfreier Vollkeramik, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Was in der ganzheitlichen Zahnmedizin ebenfalls vermieden wird, ist das Beschleifen der Zähne. Diese Vorgehensweise wird vor allem bei der Vorbereitung der Zähne auf Zahnersatz angewendet und kann einen gesunden Zahn stark schwächen. Bestimmt kennen auch Sie das jaulende Geräusch beim Zahnarzt, welches nicht gerade die Angst vor dem Zahnarzt mildert.
Das Geräusch wird von luftgetriebenen Turbinen verursacht. Bei herkömmlichen Turbinen liegt die Umdrehungszahl bei 500.000 Umdrehungen in der Minute. Das Gefährliche daran ist jedoch, dass durch die schnelle Bewegung Hitzeschäden an den Zähnen entstehen können.
Das Resultat ist beschädigte Zähne, die sogar absterben können. Und das, obwohl sie vor der Behandlung noch gesund waren. Daher kommen bei der ganzheitlichen Zahnmedizin Bohrer zum Einsatz, die mit Elektromotoren betrieben werden.
Diese haben eine maximale Umdrehungszahl von 40.000 Umdrehungen in der Minute. Zwar dauert die zahnärztliche Behandlung dadurch etwas länger, dafür werden die Zähne jedoch optimal geschont. So müssen Sie keine Angst vor dem nächsten Zahnarztbesuch haben.
Fazit
Die ganzheitliche Zahnmedizin bietet viele Vorteile. Generell sind die Methoden schonungsvoller und mehr auf den gesamten Organismus ausgerichtet. So werden nicht nur Beschwerden behoben, sondern auch mögliche Folgeschäden und -beschwerden verhindert.
Vielen Dank für diesen Beitrag über ganzheitliche Zahnmedizin. Interessant, dass Kronen oder andere Implantate aus Vollkeramik hergestellt werden, da dem Material eine bessere Verträglichkeit zugeschrieben wird. Ich habe schon lange Probleme mit den Zähnen, benötige bald eine Krone und werde mal nachfragen, ob eine solche aus Vollkeramik für mich geeignet wäre.