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Abszess

ICD-10 Codierung: Akute Parodontitis, Parodontalabszess (K05.2); Periapikaler Abszess (K04.7); Periapikaler Abszess mit Fistel (K04.6)

Beim Abszess handelt es sich um eine Erscheinung, die nicht nur im Mund- und Rachenraum, sondern überall am Körper vorkommen kann. Wesentliches Merkmal ist eine Kapsel aus Granulationsgewebe, das eine Abszessmembran bildet und damit Eiterkonzentrationen einschließt. Die Membran stellt einen Schutz gegen die im Eiter enthaltenen Keime dar, da sie einerseits als Grenzfläche fungiert, gleichzeitig aber auch eine höhere Konzentration körpereigener Abwehrzellen enthält.

Abszesse bilden sich im Mundraum aus verschiedenen Gründen. Neben Infektionen, die beispielsweise durch kleine Läsionen in die Mundschleimhaut eindringen können, sind im Bereich des Zahnfleischs für den Abszess nicht selten Zahnerkrankungen oder eineZahnbehandlung verantwortlich. So kann ein Abszess durch absterbende Zahnnerven entstehen, die zu einer Entzündungsreaktion führen oder über einen nicht wurzelbehandelten Zahn dringen Keime ein und setzen so die Abszessbildung in Gang.

Patienten spüren den Abszess oft durch

  • Schmerzen,
  • Rötung,
  • Schwellung und
  • Überwärmung.

Teilweise wird der Krankheitsverlauf auch von Fieber begleitet. Die Gefahr bei der Bildung besteht unter anderem in der unkontrollierten Entleerung. Die Eiteransammlung durchbricht die Abszessmembran, das Material kann so in die Blutbahn gelangen und hier bis zur Sepsis (Blutvergiftung) führen. Darüber hinaus besteht das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung. Abszesse bzw. die damit in Verbindung stehenden Entzündungsreaktionen können

  1. Zahnsubstanz,
  2. Weichgewebe (Zahnfleisch) und
  3. Knochen

schädigen. Zahnärzte, die bei Patienten einen Abszess diagnostizieren, greifen für die Behandlung in der Regel zu einem recht einfachen Mittel: der Eröffnung des Abszess. Auf diese Weise kann sich die Eiteransammlung nach außen entleeren, eine Gefahr des Durchbruchs besteht nicht mehr. Allerdings ist hier unbedingt nach der Ursache für die Erkrankung zu suchen, um ein Rezidiv – also das Wiederaufleben eines Abszess – zu verhindern.

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