Nach dem Aufwachen ist der Kiefer angespannt, gleich am Morgen beginnen die Kopfschmerzen und vielleicht sind auch schon feine Risse im Zahnschmelz zu bemerken. Diese Symptome sind vielen Menschen nur allzu gut bekannt. Die Ursache dafür erahnen jedoch nur die Wenigsten.
Dahinter steckt nämlich häufig nächtliches Zähneknirschen. Mediziner bezeichnen dieses auch als Bruxismus. Es handelt sich um eine unbewusste Muskelaktivität, die nicht nur den Zahnapparat, sondern auch den gesamten Organismus immens belastet. Werden die Warnzeichen erkannt, lässt sich jedoch rechtzeitig handeln.
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Stress ist der zentrale Auslöser von Bruxismus
Die moderne Zahnmedizin geht davon aus, dass psychischer Druck und innere Anspannung die Hauptfaktoren für das Auftreten eines Bruxismus sind. Denn: In stressreichen Lebensphasen treten die unwillkürlichen Bewegungen besonders häufig auf.
Von dem Phänomen betroffen sind sowohl Erwachsene als auch Kinder. Schätzungen zufolge zeigt etwa jede fünfte erwachsene Person in Deutschland entsprechende Symptome. Neben Stress gelten allerdings auch Schlafstörungen, Zahnfehlstellungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente als begünstigende Faktoren.
Eine frühzeitige Abklärung ist entscheidend für die weiteren Folgen. Betroffene, die eine passende Praxis suchen, finden zum Beispiel bei dem erfahrenen Zahnarzt in Aachen kompetente Ansprechpartner, die Diagnose und Behandlung individuell abstimmen.
Die Folgen reichen weit über den Mund hinaus
Das ständige Reiben der Zahnreihen zieht sichtbare Spuren nach sich. Zu diesen gehören zum Beispiel abgeschliffene Kauflächen, Sprünge im Schmelz oder abgebrochene Ecken.
Die Auswirkungen beschränken sich allerdings nicht allein auf die Zähne. Viele Patient:innen entwickeln auch chronische Spannungskopfschmerzen, Verspannungen im Nackenbereich oder klagen über ständige Beschwerden im Kiefergelenk. Ohrgeräusche und Schlafprobleme treten ebenfalls häufig in Zusammenhang mit dem Bruxismus auf.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ist das Zähneknirschen ein bedeutender Risikofaktor für Zahnschäden und Kiefergelenksstörungen. Die Fachgesellschaft betont jedoch auch, dass eine gezielte Therapie langfristige Schäden verhindern kann.
So lässt sich der Bruxismus diagnostizieren und behandeln
Die Diagnose beginnt in der Zahnarztpraxis mit einer gründlichen Untersuchung. Abnutzungsspuren oder typische Druckstellen liefern den Zahnärzt:innen entscheidende Hinweise. In speziellen Fällen kommen auch digitale Verfahren oder Messungen im Schlaflabor zum Einsatz. Mit diesen kann das Ausmaß des Knirschens exakt festgestellt werden.
Die folgende Behandlung orientiert sich an den individuellen Ursachen. Besonders verbreitet ist die Anfertigung einer individuellen Aufbissschiene, die nachts getragen wird. Sie schützt die Zähne vor den mechanischen Schäden.
Ergänzend dazu können auch physiotherapeutische Übungen dabei unterstützen, die Muskulatur zu entspannen. Gezielte Entspannungstechniken, von Atemübungen bis Yoga, helfen vielen Betroffenen ebenfalls, das nächtliche Knirschen zu reduzieren.
Gibt es vorbeugende Maßnahmen?
Diejenigen, die morgens regelmäßig mit einem verkrampften Kiefer aufwachen, sollten diese Beobachtung ernst nehmen.
Schon kleine Routinen können dagegen helfen, wie regelmäßige Pausen im Alltag, ausreichend Schlaf und der bewusste Umgang mit stimulierenden Substanzen. Gerade Koffein und Alkohol wirken sich negativ auf die Schlafqualität aus und verstärken die Aktivität der Kaumuskulatur.
Ein aufmerksamer Blick in den Spiegel ist ebenfalls aufschlussreich. Kleine Absplitterungen oder ungewöhnlich glatte Kauflächen sind wichtige Signale, die beim nächsten Zahnarzttermin unbedingt angesprochen werden sollten. Je früher die Therapie gegen den Bruxismus beginnt, desto besser lassen sich weitreichende Schäden verhindern.