Die Funktionsabformung, auch funktionelle Abformung genannt, spielt eine zentrale Rolle in der modernen Zahnheilkunde, insbesondere bei der Prothetik. Genau genommen handelt es sich um ein Verfahren zur präzisen Erfassung des Kiefers und der umliegenden Strukturen. Dies gewährleistet eine optimale Passform von Prothesen und Zahnersatz. Durch die detaillierte Darstellung der natürlichen Bewegungen und der Dynamik im Mundraum tragen Funktionsabformungen dazu bei, späteren Beschwerden und Fehlanpassungen vorzubeugen. Entgegen der einfachen Abformung, die eher statische Ergebnisse liefert, zielt diese Technik darauf ab, die individuelle Funktionsweise des Kauapparates zu berücksichtigen.
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Wie funktioniert eine Funktionsabformung?
Die Funktionsabformung besteht aus mehreren Schritten. Zunächst wird ein spezieller Abformlöffel ausgewählt, der perfekt zum Mund passt. In dem Löffel wird ein flexibles Abformmaterial platziert, in das der Patient beißt. Dieses Material bildet die Basis für die Aufzeichnung der Bewegungen. Der zentrale Teil dieses Verfahrens sind die „kauenähnlichen“ Bewegungen, die der Patient ausführt, während das Material aushärtet. Diese führen zu einer dynamischen Abbildung der Mundstruktur im Ruhestand und während der Bewegung, wie etwa beim Kauen oder Sprechen.
Warum ist eine Funktionsabformung wichtig?
Eine korrekte Funktionsabformung sorgt für eine maßgeschneiderte Anpassung des Zahnersatzes. Diese Präzision beugt Beschwerden wie Druckstellen, schlecht sitzendem Zahnersatz oder gar Beschwerden im Kiefergelenk vor. Schlecht sitzender Zahnersatz kann zu Wundstellen führen oder den natürlichen Biss stören, was auf Dauer zu Fehlbelastungen und Schmerzen führt. Funktionsabformungen sind für Patienten mit besonderen Kiefermerkmalen oder in Fällen, in denen eine hohe Präzision gefragt ist, unentbehrlich.
Was ist der Unterschied zwischen Funktionsabformung und regulärer Abformung?
Während die reguläre Abformung in ruhigem Zustand durchgeführt wird, sind Funktionsabformungen bewegungsorientiert. Die reguläre Abformung liefert essenziell Abbildungen der Zähne und des Zahnfleisches im Stillstand. Diese Methode kann ausreichend sein für einfache Einsätze wie einen einfachen Refill.
Im Gegensatz dazu erfordert eine Passung, die auf die tatsächlichen Bewegungsabläufe des Patienten zugeschnitten ist, mehr Details. Die Funktionsabformung fängt aktiv komplexe Bewegungen ein und berücksichtigt somit Aspekte der dynamischen Mundfunktion. Dadurch wird eine unübertreffliche Passform und Funktionalität des Zahnersatzes erreicht.
Wofür wird eine Funktionsabformung benötigt?
Eine Funktionsabformung kommt hauptsächlich bei Prothesen zum Einsatz, um sicherzustellen, dass sie nicht nur passen, sondern sich auch gut anfühlen. Auch bei Brücken und komplexeren zahntechnischen Arbeiten, bei denen die genaue Abbildung der Kieferbewegungen entscheidend ist, wird diese Technik verwendet. Darüber hinaus ist sie in Fällen wichtig, in denen der Patient über Energieverluste, Knackgeräusche im Kiefer oder Kauschwierigkeiten klagt – also Symptome, die häufig mit einer Fehlstellung oder Fehlfunktion des Kiefergelenks in Verbindung stehen.
Welche Materialien werden bei einer Funktionsabformung verwendet?
Hochwertige Silikone und Polyether kommen bei Funktionsabformungen häufig zum Einsatz. Diese Materialien bieten die notwendige Elastizität und Festigkeit, um die Kieferverhältnisse präzise darzustellen und beizubehalten. Ihre Fähigkeit, sich dem feinen Relief der Mundhöhle anzupassen, sorgt für eine detaillierte, zuverlässige Wiedergabe der Bewegungsdynamik. Die Wahl des Materials hängt dabei von individuellen Vorlieben des Zahnarztes ab, selbstverständlich aber auch von den spezifischen Anforderungen und der klinischen Situation des Patienten.
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